Muwaschscha

Ein Muwaschscha (Gürtelpoesie) ist eine arabisch-andalusische Gedichtsform des Mittelalters.

 

Die allgemeinen Merkmale sind:

 

  • Meist fünf Strophen (dawr) mit fünf Versen.
  • Es gibt oft eine zweizeilige Einführung (matla).
  • Das Reimschema ist: aa bbbaa cccaa dddaa eeeaa fffAA
  • Die letzten zwei Zeilen (Harga) sind in einer anderen Sprache verfasst.

 

(Quelle und weitere Informationen)

1001 Nacht

(mațla) Einst habe ich die Welt gesehn,

in süßen Träumen, tausendschön.


(dawr 1) So ruht im Orient ein Schatz,

aus Liedern an des Sängers Platz,

goldglänzend , wertvoll jeder Satz,

denn müssen wir auch einst vergehn,

so bleibt der Worte Klang bestehn.


(dawr 2) Im Schatten eines Königs Zorn,

aus Furcht vorm Henker trüb geborn,

hat jener seine Macht verlorn,

weil Verse stark wie Stürme wehn,

dem Tode trotzend widerstehn.


(dawr 3) Das Abenteuer jeder Nacht, 

so kunstvoll bildlich dargebracht, 

hat Leidenschaft in dem entfacht,

der einst im Groll die Welt gesehn,

aus Zorn und bitterdüstrem Flehn.


(dawr 4) So dichtete gleich einem Kuss,

in lyrisch leichtem Überfluss,

ein Abenteuer ohne Schluss,

das Mädchen schlau und wunderschön,

um ihrem Schicksal zu entgehn.


(dawr 5) Und ob auch Gott die Welten lenkt,

wird dem, der nicht nur glaubt, auch denkt,

das Leben immer neu geschenkt:

Álf laylat walaylat,

kalimat jamilatun.


(1001 Nacht, liebliche Worte)


 ألف ليلة وليلة كلمات جميل



Erläuterungen:

Ich habe mich dem Thema "1001 Nacht" angenommen und die letzten beiden Zeilen in arabisch gedichtet. Die Reimendungen und der Rhythmus (siehe Google Übersetzer 😉) passen sich den jeweils letzten beiden Zeilen der vier vorigen Strophen an, auch wenn sie in einer anderen Sprache verfasst sind.