Sonett

Der Ursprung des Sonetts liegt in Italien, in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Es wurde im Umfeld des staufischen Kaisers Friedrich II. vor 1250 durch die Sizilianische Dichterschule aus der Kanzonenstrophe entwickelt. Vermutlich war der Notar Giacomo da Lentini der „Erfinder“ des Sonetts.


Ein Sonett besteht aus 14 Verszeilen, die in der italienischen Originalform in vier kurze Strophen eingeteilt sind: zwei Quartette (4 Verse) und zwei sich daran anschließende Terzette (3 Verse).

Das Reimschema lautet: abba cddc eef ggf

Die Verse bestehen jeweils aus 11 Silben, sie sind im Jambus geschrieben und haben eine weibliche Kadenz.



(Quelle und weitere Informationen)

Schwertsonett

Du bist mein Arm im harten Widerstreite,

du liebst den Kampf und tanzt in meinen Hieben,

so werden Krieg und Tod dich föhlich lieben,

du stehst mir treu und immerdar zur Seite.

 

Mit deiner stolzen glanzerfüllten Klinge,

mit dem Parier das schützend mich behütet,

mit deinem wilden Ort der karftvoll wütet,

ich dir manch große Ehrerbietung bringe.

 

Darum mein Schwert ich diese Worte sage,

weil du nie einen Grund  mir gabst zur Klage,

und ich verdanke dir schon oft mein Leben.

 

Doch führ ich dich so werd ich mich bald grämen,

dein Werk wird mich als Menschen schlimm beschämen,

für Frieden oder Lieb würd ich dich geben.

 

Hördatei des Gedichts

(Hat eine Melodie 🎵)

Das Nichts

Du schwarzes Ungetüm hinter den Welten,

du allvergessnes Kommen mit der Nacht,

du Schelm, den Forschenden zu schelten,

du ungeliebte immerdare Macht.

 

Ich spüre deinen Atem diese Stunde,

ich hasse deine Art mich zu erfreun,

ich banne dich aus meiner leeren Runde,

um dann zu sehn ich bin mit dir allein.

 

So küss ich lieber deine süße Ruhe,

verlier mich nicht in albernen Getue,

und spiel den Part des ungescholtnen Wichts,

 

Ich geb mich ab mit deiner schönsten Seite,

und geb mich hin in deine kühle Weite,

du allverzehrend stilles, großes Nichts.


(Hat eine Melodie 🎵)

Abenberg

Die schallenden Fanfaren singen Lieder,

von manchen edlen Rittern nebst Gesinde,

und deren Bannern stolz verspielt im Winde,

so prächtig wie des Vogel Pfaus Gefieder. 


Buhurt! So schallt es von den hohen Zinnen,

Tunier und Tjost, im fröhlich wilden Streite!

dass man ein großes Fest in Glanz bereite,

und bald die Edelsten im Kampf gewinnen!


So wird uns heute diese Burg ein Zeichen,

für alles, was ein Edler wird erreichen,

lebt er mit Gott und nicht als übler Scherge.


So wie einst Parzival es war und lebte,

als er nach Glanz und Heil im Leben strebte,

und sprach von diesem Orte: Abenberge.


(Hat eine Melodie 🎵)